hypothekenzinsen deutschlandWährend der Tiefstand der Zinsen für Sparanlagen den Anlegern Kopfschmerzen bereitet, lässt dieser Erwerber von Wohnimmobilien und Häuslebauer frohlocken. In Deutschland ist Baugeld noch billiger geworden. Seit der jüngsten Leitzinssenkung durch die Europäische Zentralbank sind die Hypothekenzinsen so niedrig, wie sie hierzulande noch nie waren. Binnen weniger als fünf Jahren hat sich der effektive Zinssatz für Hypotheken mit einer 10-jährigen Zinsbindung halbiert und liegt im Schnitt bei 2,30 Prozent. In Anbetracht des erneut gesenkten Leitzinses bieten sich derzeit für schnell entschlossene Immobilienkäufer weiterhin optimale Finanzierungen an. Finanzierungsexperten empfehlen den Bauherren, sich in erster Linie für möglichst lange Zinsbindungsfristen zu entscheiden.
 

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Warum die Schuldenkrise der Eurozone Baugeld in Deutschland verbilligt

Zurückzuführen ist der Tiefstand der Hypothekenzinsen auf die Schuldenkrise in der Eurozone. Auf der Suche nach Kapitalanlagen mit besseren Renditen und höherer Sicherheit entdecken immer mehr Anleger die Pfandbriefe und die Bundesanleihen. Durch die ansteigende Nachfrage dieser Wertpapiere steigen auch deren Kurse. Zugleich fallen allerdings deren Zinsen. Zum Beispiel liegt die Rendite der Bundesanleihen mit einer 10-jährigen Laufzeit aktuell bei gerade mal 1,22 Prozent. Derzeit fallen die Hypothekenzinsen, weil die Entwicklung der Zinsen für Hypotheken generell an der Entwicklung der Zinsen der Pfandbriefe gekoppelt ist.

Wie der niedrige Leitzinssatz in der Eurozone die Hypotheken in Deutschland verbilligt

Dass der Leitzinssatz derzeit auf den tiefsten Stand seit der Einführung der Gemeinschaftswährung gefallen ist, hat allerdings keinen direkten Einfluss auf die Zinsen für das Baugeld. Indirekt spielt die Höhe des Leitzinses sehr wohl eine Rolle für die Zinsen der Immobilienfinanzierungen. Und zwar dadurch, dass die Kreditinstitute sich dank dem billigen Geld viel günstiger refinanzieren können. Welches wiederum die Immobilienkredite, die sie vergeben, zusätzlich verbilligt.

Ein Blick zurück beweist am besten, wie extrem billig Baugeld derzeit in Deutschland ist. Den statistisch erhobenen Daten der etablierten „Finanzberatung FMH“ zufolge sahen die Zinsen für Hypotheken mit einer 10-jährigen Zinsbindung wie folgt aus: In den achtziger Jahren lagen diese im Schnitt bei 8,73 Prozent p.a. Anfang der Achtziger hatten Bauherren sogar mehr als 12 Prozent pro Jahr hinzublättern. Anfang der Neunziger kosteten diese im Schnitt 7,69 Prozent, vom Anfang des Jahrhunderts bis 2010 sogar nur 5,01 Prozent, um bereits im Jahr 2012 bei knapp 3 Prozent p.a. zu liegen.

Auf diese Daten hinweisend rät der Inhaber von Finanzberatung FMH Max Herbst, die Gunst der Stunde zu nutzen. Allerdings empfiehlt der Experte den Bauherren, noch längere Laufzeiten zu wählen, zum Beispiel bei einem Hypothekenvertrag eine Laufzeit von mindestens 15 Jahren – besser jedoch noch viel länger – abzuschließen. Zumal der Effektivzins bei einer 15-jährigen Zinsbindung, den einige Banken offerieren, bei 2,90 Prozent liegt, so Herbst weiter. Als Alternative nennt er die Kombination mit einem Hypothekenvertrag mit einer 5-jährigen Laufzeit, da hier wiederum sagenhafte 1,76 Prozent winken.