Bausparen mit Bausparvertrag als Teil der Baufinanzierung

Bausparen mit BausparvertragDas Prinzip des Bausparens ist weltweit verbreitet, doch viele fragen sich was ist ein Bausparvertrag eigentlich? Die Vorstellung, dass dieses typisch „deutsche“ Produkt nur hierzulande Anwendung findet, ist nicht ganz richtig.

Bausparen funktioniert nach dem Umlagenprinzip. Die Gelder, welche ein Bausparer auf seinem Konto einzahlt, werden den Darlehensnehmern als Bauspardarlehen zur Verfügung gestellt, die Kontogutschrift erfolgt rein buchhalterisch.

Bausparen findet nicht nur in der reinen Baufinanzierung Anwendung, sondern dient vielen Verbrauchern als schlichte Geldanlage mit hoher Sicherheit und marktgerechter Verzinsung. Soll der Bausparvertrag für eine Finanzierung verwendet werden, müssen allerdings einige Sachverhalte berücksichtigt werden.
 

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Die Vorteil der Bausparfinanzierung mit Hilfe eines Bausparvertrag

BausparvertragEine Bausparfinanzierung ist ein zweischneidiges Schwert. Bauspardarlehen beinhalten einen relativ hohen Tilgungssatz, der im Vergleich mit einem klassischen Hypothekendarlehen zu einer überdurchschnittlich schnellen Entschuldung führt.

Die Kehrseite der Medaille ist die daraus resultierende relativ hohe monatliche Belastung. Bausparkassen selbst dürfen Darlehen nur bis zu einer Höhe von 60 Prozent des Beleihungswertes einer Immobilie ausreichen. Die Differenz wird von einer assoziierten Geschäftsbank oder Hypothekenbank ausgezahlt.

In der Regel wird eine Baufinanzierung nicht ausschließlich durch Bausparverträge ausgerichtet, sondern das Bausparen stellt neben dem klassischen Hypothekendarlehen und einem KfW-Anteil lediglich einen weiteren Baustein dar.
 

Trotz der höheren monatlichen Belastung rechnet sich ein Bauspardarlehen in der Summe. Durch die deutlich kürzere Laufzeit kommt es im Umkehrschluss natürlich auch zu einer in der Gesamtsumme niedrigeren Zinslast.

 
Vor diesem Hintergrund finden Bauspardarlehen vorzugsweise bei der Finanzierung selbst genutzten Wohneigentums Verwendung.

 


 
 
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3 Tarife der Baufinanzierung für verschiedene Bedürfnisse

Die Bausparkassen bieten nicht nur einen Tarif an, sondern unterscheiden grob formuliert in drei Gruppen:

  • Zum einen die Tarife für die reinen Geldanleger. Diese bieten einen relativ hohen Guthabenzins bei gleichzeitig höherem Darlehenszinssatz.
  • Die zweite Gruppe sind die Tarife für diejenigen, die sich noch nicht sicher sind, wie das Guthaben verwendet werden soll. Sowohl Guthaben- als auch Darlehenszinsen sind im Mittelfeld angesiedelt.
  • Die dritte Tarifgruppe zielt auf die Mitglieder der Bausparkasse ab, die sicher sind, dass sie später finanzieren möchten. Niedrigen Finanzierungszinsen stehen magere Guthabenzinsen gegenüber.

 
Beim Abschluss eines Bausparvertrages fällt die sogenannte Abschlussgebühr an, die sich zwischen einem und 1,6 Prozent der Bausparsumme bewegt. Diese wird in den meisten Fällen zurückerstattet, wenn der Bausparer auf das Darlehen verzichtet.

In der Höhe richtet sie sich nach der Bausparsumme, welche sich wiederum aus Sparanteil und Darlehensanteil zusammensetzt. Je nach Tarif bewegt sich der Sparanteil zwischen 40 und 60 Prozent der Bausparsumme. Soll die Bausparfinanzierung über 100.000 Euro lauten, der Tarif einen 40-prozentigen Sparanteil ausweisen, so betragen die Eigenmittel 40.000 Euro, 60.000 Euro werden bei Zuteilung als Darlehen zur Verfügung gestellt.
 

Die Zuteilung eines Bausparvertrages

Zuteilung BausparvertragDer Bausparer hat einen Anspruch auf Auszahlung der Bausparsumme, wenn die Bewertungszahl erreicht ist. Diese wird aus der Höhe der Bausparsumme, der Höhe der Sparraten und der Dauer der Ansparphase ermittelt. Voraussetzung für die Zuteilung ist darüber hinaus aber auch, dass die Bausparkassen über genügend liquide Mittel verfügen, um die Darlehen auszureichen.

In der Hochzinsphase Mitte der 80er Jahre mit Baufinanzierungszinsen in einer Größenordnung von zehn Prozent pro Jahr verstrichen vom Erreichen der Bewertungszahl bis zur endgültigen Auszahlung der Bausparsumme in der Spitze bis zu 72 Monaten.

Eine Zwischenfinanzierung mit deutlich höheren Zinsen als dem Bauspardarlehen war nötig. Die Zwischenfinanzierung greift auch, wenn der Bausparer noch nicht die Bewertungsziffer erreich hat, aber das passende Objekt bereits gefunden hat.

Eine Beschleunigung der Zuteilung kann unter anderem dadurch erreicht werden, dass ein größerer Vertrag in zwei kleinere Verträge aufgeteilt wird. Dies stellt ein schnelleres Erreichen der Bewertungsziffer sicher. Der gleiche Effekt, aber nicht unbedingt von jedem Sparer machbar, entsteht durch Sonderzahlungen. Diese erhöhen in kürzerer Zeit den Eigenanteil an der Bausparsumme.
 

Bausparen mit Schwäbisch Hall

Der Bausparvertrag – der Krankenschein für die Immobilie

Gerade Besitzer von Einfamilienhäusern wissen, dass ein Dach undicht werden kann, oder die Fenster erneuert werden müssen. Bausparverträge mit einer Sparquote von 50 Euro monatlich und einer Bausparsumme von 10 oder 12.000 Euro haben in dieser Situation schon manchem Immobilienbesitzer geholfen, dass die notwendigen Sanierungsmaßnahmen keine finanzielle Katastrophe bedeuteten.

Als Krankenschein für die eigenen vier Wände sollte das Bausparen auf keinen Fall unterschätzt werden. Gerade die vermögenswirksamen Leistungen haben in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle gespielt. Anspruch auf die Wohnungsbauprämie haben dagegen eher weniger Personen, da die Einkommensgrenzen, die einen Prämienanspruch bedingen, recht niedrig angesetzt sind.
 

Vorsicht beim Abschluss eines Bausparvertrags

Der Vertrieb erhält seine Provision aus der Abschlussgebühr. Da sich diese aus der Höhe der Bausparsumme ermittelt, ist das Interesse natürlich groß, die Summe so hoch wie möglich anzusetzen. In der Vergangenheit kam es immer wieder vor, dass die „Berater“ mit unwahrscheinlichen aber durchaus möglichen Sonderzahlungen, zusätzlich zu der monatlichen Sparrate argumentierten, beispielsweise wenn es Weihnachts- oder Urlaubsgeld gab.

In der Summe pro Jahr 1.000 Euro bedeutete bei einer 10jährigen Laufzeit eine fiktive Erhöhung der Bausparsumme um 12.000 Euro. Auch wenn der Sparer diese Sparleistung nie erbrachte, hatte es die Summe und damit die Abschlussgebühr „aufgepumpt“. Am Ende reduzierte der Bausparer die Bausparsumme wieder, hatte aber die Abschlussgebühr zu Beginn umsonst gezahlt.