Monatelang kennen die Hypothekenzinsen nur die Richtung nach unten. Anfang Mai 2013 haben sie anders als die Erwartungen der Experten die Richtung geändert und klettern nun nach oben. Die Talfahrt der Bauzinsen scheint vorerst gebremst zu sein. Nach Meinungen der Profis liegt die Zinssteigerung der letzten Wochen bei den meisten Anbietern unter einem Zehntel und ist noch gering. Da immer mehr Finanzierer die Latte anheben, empfehlen Marktkenner den Immobilienkäufern die Entwicklung nicht aus den Augen zu lassen. Zögern sei nicht ratsam, weil Baugeld teuer wird.
 

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Sollte sich demnächst bei den Hypothekenzinsen in der Tat ein Trendwechsel vollziehen, werden die Immobilienkredite sehr schnell viel teurer werden. In Zahlen: Der bei 2,32 Prozent liegende Tiefpunkt des durchschnittlichen Zinssatzes für 10-jährige Bauddarlehen ist bereits auf 2,41 Prozent geklettert. Zumal es sich bei den Immobilienkrediten in der Regel um sehr hohe Geldbeträge und zugleich um sehr lange Laufzeiten handelt, führen auch die sehr wenigen Zehntel bei der Zinserhöhung zu vielen Tausenden Euro höhere Kosten.

Eine winzige Zinserhöhung führt zu einer riesigen Mehrbelastung

Bauzinsen steigenEin aussagekräftiger Beleg dafür ist das sehr einfache Rechenbeispiel, das Finanzierungsexperten hiefür präsentieren. Unter der Lupe haben sie dabei ein Baudarlehen von 200.000 Euro mit einer 15-jährigen Zinsbindung und einer bei zwei Prozent liegenden Anfangstilgung betrachtet. Infolge einer bei gerade Mal 0,35 Prozentpunkten liegenden Zinsdifferenz betragen die Mehrkosten nach Ablauf der Laufzeit insgesamt 8.000 Euro. Denn die monatliche Belastung steigt erheblich.

Hypothekenzinsen aktuell: Konditionen und Monatsraten von vier Anbietern

Ein schneller Vergleich für einen Baukredit von 200.000 Euro mit einer 15-jährigen Zinsbindung und einer bei zwei Prozent liegenden Anfangstilgung belegt mehr als eindeutig: Eine winzige Zinsdifferenz kann sehr schnell zu einer bei vielen Tausenden Euro liegenden Mehrbelastung führen.

Bei der ING-Diba liegt der Bauzins aktuell bei 2,80 Prozent, die Belastung pro Monat beträgt dabei knapp 800 Euro. Bei der Allianz Versicherung liegt der Bauzins aktuell bei 2,95 Prozent, die Belastung pro Monat ist 825 Euro. Eine Zinsdifferenz von 0,15 Punkten bedeutet 25 Euro Mehrbelastung pro Monat. Bei Debeka und Ergo Versicherung liegt der Bauzins aktuell bei 3,04 Prozent, die Belastung pro Monat ist 840 Euro, also noch einmal um 15 Euro höher. Eine Zinsdifferenz von 0,09 Punkten bedeutet 15 Euro Mehrbelastung pro Monat.

Zwischen dem aktuell billigsten Baudarlehen (hier von ING-Diba) und dem teuersten (hier von der Debeka und der Ergo Versicherung) läppern sich innerhalb 15 Jahren bei enorm hohen Mehrkosten. Ein nur bei 0,24 Prozent liegender Zinsunterschied bedeutet einen Mehrbetrag von 7.200 Euro.

Die Zahlen beweisen, wie wichtig es für Immobilienkäufer ist, Konditionen exakt zu vergleichen und vor allem, nicht zu lange zu warten. Als Ansprechpartner kommen dabei nicht allein Kreditgeber, sondern auch Kreditvermittler infrage. Denn diese haben selbst viele Anbieter als Partner, sodass sie dem Suchenden verschiedene Angebote von mehreren Kreditgebern verbreiten können. Dadurch ermöglichen sie eine größere Auswahl für jede Kundenanfrage.

Hierzu einige Beispiele: Für einen Baukredit von 200.000 Euro verlangt die DAB-Bank nur 2,60 Prozent Sollzins, die Comdirect und Interhyp 2,69 Prozent und die 1822 direkt 2,75 Prozent.